✭✭✭✭✭
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst von Kurt Krömer* beschäftigt sich mit der Depression und erzählt aus dem Leben des Komikers.
Der Autor Kurt Krömer ist seit sehr langer Zeit prominenter Comedian.
Dieses Buch ist eine Art Outing. Hier beschreibt er sehr ausführlich seine Depression und was diese mit ihm gemacht hat.
Wer ist Kurt Krömer?
Ich wusste anfangs gar nicht wirklich, dass der Name ein Künstlername ist.
Der richtige Name von Kurt ist Alexander Bojcan.
Er ist ein wahres Urgestein in der Comedy Szene. Das erfolgreichste Format ist Chez Krömer, wo er Menschen interviewt.
Das Format ist mittlerweile eingestellt.
Der Autor ist Papa von 4 Kindern und alleinerziehend.
Was genau mit den Müttern ist, wird nicht thematisiert.
Das mitunter dürfte sehr warscheinlich maßgeblich dazu beigetragen haben, dass sich eine Depression einnistet.
Ich bin selbst Papa. Zwar habe ich „nur“ zwei Kinder und teile mir die Erziehung mit meiner Frau, doch Elternsein steht in keinem Handbuch.
Das nur mal Rande.
Die Depression von Kurt Krömer
Diese radikale Ehrlichkeit mit der er seine Gefühlszustände und auch die Gedankengänge beschreibt, ist einfach herrlich.
Ab und zu mal etwas fluchen, dann kommt die Verharmlosung, dann das cholerische.
Genau, wie es bei uns allen so ist.
Es gibt nicht nur schwarz und weiß, sondern ohne Ende Grautöne.
Wenn du Kurt Krömer im Fernsehen anschaust, würdest du nie auf die Vermutung kommen, dass er mit Depressionen zu kämpfen hat.
Er ist immer fröhlich. Gut drauf. Macht Witze non stop.
Doch man kann den Menschen immer nur vor den Kopf gucken.
Auch prominente haben nunmal mit dem Leben zu tun.
Das Beste Beispiel ist Hanka Rackwitz. Sie hat über Zwänge das Buch Ich tick nicht richtig* geschrieben (hier kommst du zu meiner Rezension).
Eine Auszeit in einer Klinik ist nur ein Weg von vielen
Kurt Krömer hat sich für 8 Wochen in eine Klinik begeben.
Natürlich hat das maßgeblich dazu beigetragen die gesamte Situation zu verbessern.
Aufzulösen.
Er erzählt brühwarm, was genau ihm durch den Schädel ging.
Wie er selbst mit sich geredet hat. Diese inneren Monologe waren absolut göttlich.
Durch so einen Aufenthalt wird man sicherlich nicht vollständig geheilt und ist auf einmal jemand ganz anderes.
Doch helfen wird es allemal.
Allein schon, weil dort ja an der Substanz gearbeitet wird und nicht nur Symptome behandelt werden.
Die Gedanken dazu sind sehr stark veraltet und übertrieben.
Ich selbst habe früher gedacht, dass man dort nur Menschen treffen würde, die völlig einem am Helm haben und nix hinbekommen.
Doch das ist völliger Quark.
Und genau das versucht Herr Krömer wirklich authentisch rüberzubringen.
Keiner hat eine Macke und jeder kann sich um sich selbst kümmern.
Das ist auch mein abschließendes Fazit zu dem ganzen Buch.
Das einzige Manko ist für mich die Anpreisung der Hilfe von außen.
Sicherlich macht es mehr als Sinn sich Hilfe zu holen.
Egal von wo.
Nur bezweifle ich, dass alle mal eben 2 Monate Zeit haben oder sich nehmen können um eine fundierte Ganztagstherapie zu machen.
Wenn dann auch noch Kinder im Spiel sind erst Recht nicht.
Die finanziellen Mittel eines Kurt Krömers hat sicherlich auch nicht jeder.
Generell ist der Otto Normalo auch hier auf Hilfe von außerhalb angewiesen um überhaupt Hilfe zu bekommen.
Komischer Satz, doch irgendwie eine Tatsache.
Fakt ist, dass ich abschließend sagen kann, dass mich das Buch wirklich sehr unterhalten hat.
Ich mag Kurt Krömer als Künstlerfigur und konnte ihn durch dieses Buch nun auch von seiner privaten Seite kennen lernen.
Das Buch ist in erster Linie für Menschen geignet, die ständig unter Strom stehen und alles zerdenken.
Prädikat wertvoll.
…
Das Buch bewerte ich an dieser Stelle mit ✭✭✭✭✭ in der Koboldskala.
Nur das Beste für Dich,
dein Buchkobold
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