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Kümmer dich um dein Geld von Matthias Kröner und Stephan Czajkowski* ist mir aufgefallen, weil der Titel recht prägnant und gleichzeitig fordernd ist. Im Kern geht es um die Selbstbestimmung als Bankkunde im gesamten finanziellen Kontext.
Der Autor Matthias Kröner ist in der Finanzwelt schon lange eine recht populäre Größe. 2009 hat er die Fidor Bank gegründet, welche 2016 dann letztlich verkauft wurde.
Diese Bank ist es auch, welche im gesamten Buch ständig angepriesen wird als zukunftsverändernd und einfach anders.
Das Buch ist von 2013 und es erschien bislang keine Neuauflage. Neue Erkenntnisse sind also nicht wirklich zu erwarten, da man selbst als Leser ja eine gewisse Vorbildung hat.
Wenn auch nicht fundiert, trotzdem lebt ja keiner hinterm Mond.
Ich persönlich musste mich wirklich quälen bis zum Ende zu lesen. Eine aufbereitete Geschichte, welche Lerneffekte aufweist liegt mir eher, wie aneinandergereihte Fakten.
Worum geht es in kümmer dich um dein Geld?
Als Bankkunde sitzt du selbst am längeren Hebel. Über alles machen wir uns Gedanken und studieren Kaufberichte, Rezensionen und erfragen Meinungen.
Ob du einen Fernseher kaufst oder ein Auto.
Doch bei einer Bank ist das irgendwie anders. Die Gegebenheiten werden (sehr oft) einfach hingenommen mit „ist halt so“.
Geldinstitute haben keine großen Ambitionen sich dem Kunden anzupassen. Sie ziehen quasi ihr Ding durch. Der Kunde an sich kommt schon, wenn er eine Bank braucht.
Das ist ein Punkt, welcher einfach nicht mehr stimmt. So ziemlich alle Bank haben sich in den letzten Jahren extrem weiterentwickelt. Sonst wären sie mittlerweile gar nicht mehr am Markt.
Da das Buch eben von 2013 ist, fehlt der Bezug zur aktuellen Situation.
15 Minuten pro Woche mit Geld beschäftigen. Das soll laut der Autoren reichen, um sich mit seinem Geld zu auseinander zu setzen.
Prinzipiell ist gar nicht so verkehrt, nur sollte, oder muss sogar, die Vorarbeit dafür vorhanden sein.
Struktur ist mit das Wichtigste.
In manchen Interviews kommt zur Sprache, dass man doch einfach den Wirtschaftsteil der Zeitung lesen soll. Das wäre dann die Beschäftigung mit Geld. In 15 Minuten wöchentlich.
Natürlich ist das eine persönliche Meinung des Interviewten und nicht der Autoren. Na klar kann ich das machen.
Doch wenn ich mich nicht vorher schon mit meinem Geld beschäftigt habe und im Prinzip nicht groß etwas über meine Geldflüsse weiß, nützt mir auch der Wirtschaftsteil nichts.
Die Notwendigkeit, Eigeninitiative in Sachen Geld zu entwickeln, ist größer denn je. Und für einen Neuanfang ist es nie zu spät.
Die Autoren von „Kümmer dich um dein Geld – sonst tun es andere“, Seite 31
Inhaltlich hat mir sehr gut gefallen, dass eine Analyse verschiedener Typen stattfindet. Sie werden als Fehlertypen betitelt, was nicht ganz passend formuliert ist.
- Der Coole
- Die sorgende Hausfrau und Mutter
- Der überforderte Performer
- Der Intuitive Typus
- Der erfolgreiche Durchstarter
- Geld ist schmutzig
Hier wird detailliert auf den einzelnen Typ eingegangen und erklärt, warum er gerade jetzt so handelt und wie er charakteristisch tickt.
Prinzipiell ist es logisch, dass jeder ein anderes Geldverhalten hat.
Sei es aufgrund der Erziehung oder durch Trial and Error.
Vielleicht auch einfach durch abgucken.
Die Beschreibung der Typen kratzt definitiv nur an der Oberfläche. Interviews runden die Oberfläche letztlich bei einigen ab.
Geldexperten geben ihre Meinung und Expertise preis
Diverse Interviews ziehen sich durch das ganze Buch. Die Intention dahinter ist ganz einfach, dass keine festgesetzte Meinung zur Schau gestellt wird, sondern alles individuell betrachtet wird.
Ich kann zwar aus dem Umgang mancher Menschen etwas schlauer in Bezug auf meine eigenen Finanzen werden, doch so richtig hat mich das nicht wirklich überzeugt.
Der rote Faden, welcher in jeden Buch da sein sollte, fehlt teilweise völlig. Aneinander gereihte Informationen ergeben nun mal nicht ein ganzes Werk sondern eher ein Sammelsurium.
Wenn du dir Gedanken darüber machst, ob das so richtig ist, dass du bei einer Filialbank mit deinem Geld bist, solltest du das Buch lesen.
Warum sollst du in der heutigen Zeit auch noch Kontoführungsgebühren bezahlen?
Macht keinen Sinn!
Die Angebote sind mittlerweile sehr attraktiv geworden und der Kunde ist nicht nur Kunde, sondern bekommt auch etwas geboten.
Manchmal jedenfalls. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Natürlich sollte jeder (!) hinterfragen, was genau mit seinem Geld passiert, wobei ich bezweifle, dass ich dazu erst dieses Buch lesen muss.
Meine bereits vorhandenen Erkenntnisse werden mit Hintergrundwissen angereichert, was hilft die Banken und deren Geschäftsmodelle etwas besser zu verstehen.
Das Lesen war irgendwann so langweilig, dass ich ca. 40 Seiten vor dem Ende abbrechen wollte.
Im Endeffekt habe ich es dann trotzdem zu Ende gelesen. Einen Unterschied hat es dann aber doch nicht mehr gemacht.
Ich habe mir aufgrund des Titels weitaus mehr versprochen. Da bin ich leider etwas enttäuscht worden.
Das muss dich trotzdem nicht davon abhalten einen Blick in das Buch zu werfen. Eventuell siehst du das ja ganz anders.
Das Buch wird bewertet mit ✭✭✩✩✩ in der Buchkobold Skala.
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