✭✭✭✭✭
Hilfe wir sparen uns arm von Sandro Fetscher* sieht auf den ersten Blick etwas unformatiert aus.
Jedenfalls schien es mir so, als ich das Buch zum ersten Mal in die Hand genommen habe.
Alle Seiten sind prall gefüllt bis zum Rand und man hat wirklich manchmal Schiwerigkeiten alles vernünftig zu lesen.
Das gibt aber nur Abzug in der B Note.
Denn der Inhalt ist bombastisch.
Ich habe schon so einige Bücher über Geld und Investitionen gelesen. Dabei befindet sich Hilfe wir sparen uns arm defitiv ganz weit vorne.
Der Autor Sandro Fetcher ist studierter BWL´er und hat bislang in über 1.000 Seminaren annähernd 30.000 Menschen die komplexe Welt der Finanzen näher gebracht.
Sein Motto lautet: Geld ist nicht wichtig, aber es wird zu wichtig, wenn wir zu wenig davon haben“
Sandro Fetcher in „über den Autor“ im Buch „Hilfe wir sparen uns arm“, Seite 271
Die traditionelle Geldanlage wird auf den Prüfstand gestellt und als sinnfrei bewiesen
Verpackt ist das ganze Buch in eine Geschichte.
Das ist an sich schonmal ein positiver Aspekt, denn Geldbücher können manchmal extrem trocken sein.
Schon fast staubig.
Es geht um eine 4-köpfige Familie. Ständig dicke Luft.
Daran ist meistens das Geld Schuld.
Die beiden Brüder bekommen so eine Unterhaltung mit und fühlen sich dabei mehr als Unwohl. Es wird davon geredet, dass das Haus nicht mehr zu halten ist, wenn die Eltern in Rente gehen.
Die Krone setzt dem noch die Oma auf, die kürzlich in Rente gegangen ist und nun vor dem Ruin steht, weil sie eine mickrige Rente bekommt, von der sie niemals vernünftig leben kann.
Davon angefixt beschließen die beiden sich gründlich zu informieren.
Über Umwege landen sie bei einem alten Finanzprofi, der selbst bereits im Ruhestand ist, sich ihnen und ihrer Probleme aber letztlich annimmt.
Die eigenen Finanzen bieten so viel Spielraum, dass es schon fast unheimlich ist
Die Elternteile sind quasi Otto Normal Verbraucher. Sie haben ständig zu wenig Geld und die ein oder andere Lebensversicherung und Rentenvorsorge.
Doch nachgerechnet haben sie nie.
Die Kinder lernen in der Geschichte von Professor Money alles über den Sinn (und Unsinn) einer Lebensversicherung und einem Bausparvertrag.
Hier spielen die Verzinsung und natürlich die gegebenen Garantien eine wesentliche Rolle.
Der Professor erklärt wirklich (!) leicht verständlich, warum die Eltern im Alter auf sehr viel Geld verzichten müssen.
Das ist übrigens ein Punkt, weswegen ich dem Buch 5 Sterne gebe. Es ist leicht geschrieben. Kein Blabla oder Genöle. Keine Gesetztestexte werden ausgekotzt. So mag ich das.
Ich selbst habe in jungen Jahren noch eine Lebensversicherung abgeschlossen.
Das war halt so üblich.
Die meisten kennen das. Dieses Übliche. Das macht man halt so. Hat ja jeder.
Diese simple Lebensversicherung wird vom Professor kurz erklärt und jeder (wirklich jeder!), der es liest hat einen AHA Effekt.
Denn diese Zahlen sind absolut real und erschreckend.
Du kannst sie auf so ziemlich jeden übertragen.
Warum haben fast alle Leute Lebensversicherungen und Sparbücher im Besitz, obwohl die Ersparnisse dann für später nicht einmal annähernd ausreichen?
Sandro Fetcher in „Hilfe wir sparen uns arm“, Seite 65
Meine Lebensversicherung habe ich schon lange nicht mehr und auch meine anderen Rentenvorsorgen habe ich stillgelegt.
Einzig und allein der Schuldenabbau und der aktienbasierte Vermögensaufbau stellen meine/unsere Altersvorsorge da.
Unternehmensbeteiligungen sind der Schlüssel zu weniger Stress und mehr Geld auf dem Konto, wenn du mal alt bist
Du wirst als Leser durch das ganze Buch geführt mit dem Sinn dir die Geldanlage in Aktien näher zu bringen.
Denn diese haben Kriege überlebt und sind nachweislich die lukrativste Form der langfristigen Geldanlage.
In zahlreichen Beispielen lernen die Kinder, wie und vor allem warum, Aktien ein wichtiger Aspekt unseres Wirtschaftskreislaufs sind.
Ein wenig vergleichbar ist die Geschichte ja schon mit Ein Hund namens Money* von Bodo Schäfer. Hier findest du meine Renzension dazu.
Dort bekommt ein Kind eine ähliche Einweisung in die Finanzen, doch der Aufklärer ist kein Professor sondern eben ein Hund 🙂
Am Ende wird für die Familie natürlich alles gut.
Da es ein Buch ist, endet die Geschichte natürlich positiv.
Die Familie schafft es sich finanziell wirklich sehr gut aufzustellen und von den neuen Erkenntnissen zu profitieren.
Über die Rente müssen sie sich keine Sorgen mehr machen.
Doch im Umkehrschluss müssen das viele andere machen. Wir steuern in unserem Land auf eine Altersarmut zu.
Wir sind zwar schon da (siehe flaschensammelnde Rentner), doch das wird noch viel schlimmer.
Finanzielle Aufklärung muss in die Schulen, damit zukünftige Generationen nicht geldblöd werden oder dazu erzogen werden.
Im Hier und Jetzt leben ist sinnvoll!
Doch es ist keinesfalls unsexy an das Rentenalter zu denken.
Wer sich nur treiben lässt und sich nicht selbst kümmert, wird später mal in die Röhre gucken.
Das Buch ist keine Schwarzmalerei, doch es zeigt, wohin uns unsere aktuellen Handlungen und Denkweisen führer werden.
Das Buch wird bewertet mit ✭✭✭✭✭ in der Buchkobold Skala.
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